Ein dunkler Schatten liegt über Leverkusen. Die Nachricht, dass Ex-Trainer und Klublegende Heiko Herrlich schwer erkrankt im Krankenhaus liegt, hat die Bayer-04-Gemeinschaft tief erschüttert. Kaum jemand hatte damit gerechnet – umso größer sind nun die Betroffenheit, die Sorge und die Anteilnahme. Spieler, Fans, ehemalige Weggefährten und Verantwortliche zeigen ihre Solidarität und senden emotionale Genesungswünsche an einen Mann, der Bayer Leverkusen über viele Jahre geprägt hat – auf und neben dem Platz.
Laut ersten Informationen aus Vereinskreisen soll Herrlich bereits seit einigen Tagen gesundheitliche Probleme gehabt haben, ehe sich sein Zustand plötzlich verschlechterte. Er wurde in eine Spezialklinik eingeliefert, wo er derzeit intensivmedizinisch behandelt wird. Die Ärzte äußern sich bislang zurückhaltend, betonen jedoch, dass er in besten Händen sei. Die Familie bittet um Ruhe und Privatsphäre – eine Bitte, die Fans und Medien respektieren.
Für die Leverkusener Gemeinschaft ist es ein schwerer Moment. Heiko Herrlich ist nicht einfach irgendein ehemaliger Trainer. Er war Spieler, Taktiker, Mentor und vor allem ein Mensch mit Herz. Zwischen 2017 und 2018 führte er Bayer 04 in die europäischen Wettbewerbe, formte junge Talente und gab der Mannschaft Struktur und Disziplin. Unter seiner Leitung machten Spieler wie Kai Havertz, Leon Bailey und Julian Brandt große Schritte in ihrer Entwicklung.
Doch Herrlichs Bedeutung für Leverkusen reicht weit über die Statistik hinaus. Schon während seiner aktiven Karriere war er bekannt für seine Kämpfermentalität – und genau diese Stärke wird er jetzt brauchen. Viele erinnern sich an seine schwere Zeit während seiner aktiven Laufbahn, als er im Jahr 2000 wegen eines Hirntumors pausieren musste. Damals kämpfte er sich mit unglaublicher Willenskraft zurück – ein Symbol für Mut, Disziplin und unerschütterlichen Glauben. Nun steht er erneut vor einem persönlichen Kampf, und die Fußballwelt hält gemeinsam den Atem an.
Kurz nach Bekanntwerden der Nachricht veröffentlichte Bayer Leverkusen ein emotionales Statement:
„Unsere Gedanken sind bei Heiko Herrlich. Er ist ein Teil unserer Geschichte, ein Teil unserer Familie. Wir wünschen ihm Kraft, Hoffnung und eine schnelle Genesung.“
Dieses Statement verbreitete sich in Windeseile in den sozialen Netzwerken. Unter dem Hashtag #StayStrongHeiko drückten tausende Fans ihre Unterstützung aus. „Ein Kämpfer gibt niemals auf“, schrieb ein Anhänger. „Er hat uns damals Freude geschenkt – jetzt schenken wir ihm unsere Hoffnung“, kommentierte ein anderer.
Auch zahlreiche Weggefährten meldeten sich zu Wort. Simon Rolfes, heute Sportdirektor bei Bayer, sagte sichtlich bewegt: „Heiko war immer jemand, der mit Herzblut gearbeitet hat. Ich habe selten jemanden erlebt, der so viel Energie und Empathie in seine Arbeit steckt. Diese Energie wird ihm jetzt helfen.“
Trainer Xabi Alonso, der aktuelle Coach der Werkself, sprach ebenfalls über den ehemaligen Trainer: „Heiko hat in Leverkusen Spuren hinterlassen. Wir alle hier im Klub wünschen ihm nur das Beste. Die gesamte Mannschaft steht hinter ihm.“
Einer der emotionalsten Beiträge kam jedoch von Kai Havertz, der unter Herrlich den Durchbruch schaffte. „Heiko war für mich mehr als ein Trainer. Er hat mir Vertrauen gegeben, als ich noch ein Junge war. Ohne ihn wäre ich nicht der Spieler, der ich heute bin. Ich bete, dass er bald wieder gesund wird.“
In Leverkusen selbst zeigt sich die Anteilnahme auch auf den Straßen. Vor der BayArena wurden Kerzen und Blumen niedergelegt, einige Fans brachten Transparente an den Zäunen an: „Kämpfe, Heiko!“ und „Einmal Bayer, immer Bayer“. Die Szenen erinnern an die tiefe emotionale Bindung, die der Klub und seine Anhänger zu ihren Legenden pflegen.
Auch aus anderen Teilen der Fußballwelt kamen zahlreiche Botschaften. Borussia Dortmund, bei dem Herrlich als Spieler große Erfolge feierte, schrieb auf X (ehemals Twitter): „Unsere Gedanken sind bei Heiko Herrlich. Viel Kraft, Champion!“ Der DFB äußerte sich ebenfalls betroffen: „Heiko Herrlich steht für Leidenschaft und Stärke. Wir wünschen ihm eine baldige Genesung.“
Es sind diese Gesten der Solidarität, die zeigen, welch großen Eindruck Herrlich in der Fußballwelt hinterlassen hat. Sein Weg war nie einfach, aber immer ehrlich. Nach seiner aktiven Karriere wechselte er in den Trainerberuf, übernahm unter anderem den VfL Bochum, den Jahn Regensburg und schließlich Bayer Leverkusen. Überall, wo er arbeitete, sprach man von seiner Akribie, seinem Gerechtigkeitssinn und seinem menschlichen Umgang.
Herrlich war nie der Typ, der sich in den Vordergrund drängte. Er ließ lieber seine Arbeit sprechen. „Ich bin kein Showtrainer“, sagte er einst in einem Interview. „Ich will, dass meine Mannschaft die Geschichte schreibt – nicht ich.“ Doch jetzt ist es seine eigene Geschichte, die Menschen berührt.
Medizinische Details über seine Erkrankung wurden bisher nicht veröffentlicht, doch aus seinem Umfeld heißt es, Herrlich sei „ein Kämpfer, wie man ihn kennt“. Freunde und Kollegen beschreiben ihn als diszipliniert, positiv und voller innerer Stärke. „Wenn jemand diese Situation meistert, dann er“, sagte ein ehemaliger Co-Trainer.
Auch die aktuelle Leverkusener Mannschaft plant Zeichen der Unterstützung. Medienberichten zufolge soll beim nächsten Heimspiel ein Transparent mit der Aufschrift „Kämpfe, Heiko – Wir sind bei dir!“ über der Nordkurve hängen. Außerdem wollen die Spieler mit schwarzen Armbinden auflaufen, um ihre Solidarität auszudrücken.
In der Stadt selbst ist die Anteilnahme greifbar. Fans treffen sich spontan an der BayArena, um gemeinsam zu beten oder einfach still zu stehen. Der Leverkusener Bürgermeister ließ verlauten: „Heiko Herrlich ist ein Mensch, der diese Stadt geprägt hat – sportlich und menschlich. Wir wünschen ihm Kraft und Zuversicht.“
Für viele ist es schwer, Worte zu finden. Denn Herrlich verkörpert genau das, was Fußballfans lieben: Leidenschaft, Aufopferung, Ehrlichkeit. Seine Karriere war geprägt von Höhen und Tiefen, von Kampfgeist und Rückkehr. Und genau das gibt Hoffnung, dass er auch diese Herausforderung meistern wird.
Ein ehemaliger Mitspieler aus seiner Dortmunder Zeit fasste es treffend zusammen: „Heiko hat nie aufgegeben. Er hat immer weitergemacht – selbst, als andere längst aufgegeben hätten. Jetzt braucht er die gleiche Stärke wie damals.“
In den kommenden Tagen wird sich zeigen, wie sich sein Zustand entwickelt. Der Klub kündigte an, regelmäßig Updates zu veröffentlichen, jedoch stets in Absprache mit der Familie. Bis dahin heißt es für alle: abwarten, hoffen, beten.
Eines ist jedoch klar: Ganz Leverkusen, ja ganz Fußball-Deutschland steht hinter Heiko Herrlich. Die Menschen, die ihn kennen, wissen, dass er nicht nur ein großer Fußballfachmann, sondern vor allem ein außergewöhnlicher Mensch ist – bescheiden, respektvoll und mit einem unerschütterlichen Glauben an das Gute.
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